von der Antike bis heute
Anmerkung:
diese [interimistisch hier ins Web gestellte] Zusammenfassung des 17-seitigen Originalmanuskripts unserer Referentin habe ich mit der Funktion "Autozusammenfassen" des Programms MS Word erstellt. Stilistische Ungereimtheiten sind daher weder der Referentin noch mir anzulasten, sondern gehen auf Konto der Firma Microsoft. P.M.
(Bitte auch die in
der
begleitenden
PPT-Präsentation
enthaltenen
Illustrationen zu betrachten)
Cicero
sagt in De
Divinatio:
Es
gibt zwei Arten von Divination, die eine beruht auf der Kunst, die andere auf
der Natur.
Prophetie hat die
Konnotation "Divination durch reine Intuition". Die Intuition wird im allgemeinen
als Ergebnis der Besitzergreifung also des Besetzens oder der Inspiration eines
Gottes oder bei monotheistischen Religionen des einzigen Gottes angesehen, in
der Ethnologie ist der Terminus „Spirit mediumship“ geläufig.
Die
prächtige Ausstattung galt als Beweis für ein gutes Orakel.
Die
Divination in Trance gehört zur intuitiven Mantik, wobei der Trancezustand auf
verschiedene Art und Weise erreicht werden kann.
Bei
dieser Methode werden Spiegel oder spiegelnde Oberflächen zu Hilfe genommen, um
den Trancezustand zu erzeugen.
Platon umschrieb die Wirkung der spiegelnden Oberfläche
„als Erleuchtung der Seele durch ein geistiges Licht, das entweder Gott selbst
ist oder von ihm vermittelt wird.
Varro
[1]
erwähnt die Spiegelmagie und vermutet persischen Ursprung.
Die
Bezeichnung Kristallomantie ist für die Antike nicht belegt, sondern
eine der zahlreichen Neubildungen des ausgehenden Mittelalters. Spiegel,
zweischneidige Schwerter, Fingernägel von Kindern, Eierschalen, Elfenbeingriffe
etc. Normalerweise wird ein Knabe oder eine Jungfrau als Medium verwendet.
Wilhelm bemerkt, daß lediglich ein Knabe von sieben sich als Medium eigne und
meint daß die Methode ein Opfer an den Teufel einschließe..
Die älteren Belege
zur Kristallomantie bzw.
Katoptromantie legen keinen besonderen Wert auf nähere
Angaben über Art und Gestalt des verwendeten Steines: Spiegel, mit Wasser gefüllte
Flaschen oder Becken können an die Stelle des Kristalls treten, ohne daß sich
das Ritual und der Erfolg wesentlich ändern. Auch Mordtaten glaubte man mit
Hilfe der Kristalle aufdecken zu können.
Der
Kristall wird nach Hartliebs Angabe geweiht. John Dee, der sehr oft mit Kristallen arbeitete, errichtete
einen heiligen Tisch, auf das auf ein goldenes Podest gestellter Kristall verhängt
aufbewahrt wurde.
Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) brachte man in Verbindung mit magischen Spiegeln, ebenso
wie den der berühmt-berüchtigten Nostradamus (1503-1556), eigentlich Michel de Notredame, der Katharina von
Frankreich die zukünftigen Könige in einem Spiegel gezeigt haben soll.
Im 70. Kapitel von des Grimoires mit dem bezeichnenden Titel Fausts Höllenzwang (ca. 1608) beschreibt Mephistopheles die Herstellung künstlicher zur Divination geeigneter Kristalle. Seine Frau habe jedoch auch die Erscheinungen im Kristall wahrgenommen, als sie mit einem Knaben schwanger ging.
Von
besonderem Interesse erscheint die Rolle der Kristallomantie in Zusammenhang mit
dem Kaufmann Anton Fugger, der bezeichnenderweise keinen Magier, sondern eine
Volkszauberin beauftragte: Diese gab an, daß die von Fugger erworbenen
Kristalle von einem Gelehrten-Magier „zugericht“ worden waren, d.h. die Dämonen
waren bereits hineingebannt.
Wozu
brauchte gerade der reiche Fugger Kristallkugeln?
In
der Kristallkugel konnte Fugger seine Untergebenen sehen. Die Zauberin gab an,
dass ihre Kristalle zwei Dämonen enthielten, die alle ihre Wünsche erfüllten,
die sie aussprach.
Als verbotene Kunst wurde die Kristallomantie von den
weltlichen Behörden bestraft.
Oneiromantie,
spontan oder nach Inkubation
Zunächst
einige Vorbemerkungen zum Traum in der Antike und Mittelalter generell und zur
Abgrenzung des Themas: Träume und deren Deutung interessierten, und so schon
bei Homer belegt, über die
christliche Spätantike hinaus und in der gesamten mittelalterlichen Erzählliteratur.
Die Traumbücher, ein Manual zur Traumdeutung dürfen als eigenes Genre gelten.
Hierbei beeindrucken besonders die zahlreichen, im Traum vorgenommenen Heilungen
in den Heiligtümern von Asklepios,
Sarapis
und Isis. Das Geschlecht des Träumers war ebenfalls
ausschlaggebend: Götter wandten sich mit ihren Botschaften an Männer und Göttinnen
an Frauen. Bei Krankheiten gaben die Gottheiten oft so detaillierte Ratschläge,
daß sich eine zusätzliche Deutung erübrigte.
Bis
in die Jetztzeit üben Träume und Traumbücher ungebrochen ihre Faszination auf
Literatur bildende Kunst u. a. Medien aus. Freuds Traumdeutung, obzwar
keineswegs das einzige Versuch einer Traumdeutung, stellt den berühmtesten
Versuch des 19. Jahrhundert dar und wurde ein wichtiger Teil seiner
Psychoanalyse und Therapie.
Traumdeutungen
durch Traumbücher erfreuen sich ebenfalls ungebrochener Beliebtheit.
Unter
dieser Rubrik fassen wir Divinationen zusammen, die von ausgeklügelten
Abstraktionen ausgehen und die es der Intuition des Wahrsagenden noch ermöglichen,
sich relativ frei zu entfalten.
Die
ersten Spuren der Sterndeuterei finden wir bei den Sumerern und Akkadern,
Völkerschaften, die 3000 Jahre vor Christus gelebt haben. Da man die Astrologie
auch im mexikanischen Kulturraum entdeckte, glaubt man heute in Kreisen der
Astrologen, daß es sich bei dieser "Wissenschaft" um eine allgemeine
Grundwahrheit in dem Verhältnis Kosmos und Mensch handle.
Kirchenvater
Augustinus nannte die Astrologie die
„hirnverbrannteste Betörung seiner Zeit“.
Europa
wurde im Mittelalter von dieser astrologischen Flut überströmt. Bekannt ist,
daß Philipp Melanchthon mit dieser
zwielichtigen Wissenschaft liebäugelte, während Luther sie eine schäbige
Kunst nannte.
Als die vorhergesagte Flut ausblieb, mußte Stöffler flüchten, sonst wäre er gehängt worden.
Der
Physiker, Mathematiker und Astronom Johannes
Kepler betrieb die Astrologie als Broterwerb.
Parallelen
zu dieser Methode sind in China, Westafrika und Vorderasien nachgewiesen.
instinktive Zustände,
Verhalten oder Taten lebender Wesen
Chiromantie
= Handlesekunst
Das
Handlinienlesen läßt sich bis zu den älteren Babyloniern zurückverfolgen. Nimmt
eine Entsprechung zwischen Gestalt der Hand und Handbeugefalten einerseits und
Anlagen und Schicksal des Menschen anderseits an. Es handle sich um ein Spielart
der Signaturenlehre, die schon in der Antike bezeugt ist . Schon Aristoteles
kennt Handlinien als Merkmal langen oder kurzen Lebens. Häufig astrologische
Verknüpfung einzelner Kuppen und Linien mit den Planeten
angenommen, wie dies noch in der immer noch weit verbreiteten heutigen
Chiromantie der Fall ist. Vom
Zeigefinger zum kleinen Finger sind es: Merkurberg, Apolloberg, Saturnberg,
Jupiterberg.
Ornithomantie
Vogelschau, das wohlbekannte antike Augurium
Daphnanomantie
Mantik mit Hilfe des Lorbeers u.a.
Intuition spielt
keine Rolle.
Der
Kaiser Valens wollte mit Hilfe dieser
Technik den Namen seines Nachfolgers erfahren.
Komplizierte Kunst
Die Bibliomantie wird heute noch z. B. auch im Internet ausgeübt. Das
heidnische Buchorakel ist vom Christentum übernommen worden, nur daß anstelle
profaner Dichtung (meist Homer oder Vergil) die Bibel trat. In der
Bekehrungsgeschichte Augustinus
spielt es eine wichtige Rolle. Augustinus ist über das Orakel aufs Höchste
beglückt, ändert sein Leben grundlegend.
Die
Beschwörung beinhaltet 6 Worte DIES Mies
Jeschet Benedoefet, dowima und enitemaus. Xylomantie oder die Mantik mit Hilfe von Holzstäbchen
oder Würfeln entspricht dem antiken „sortilegium“ oder „Loswerfen“. Die
Namen der 22 Trumpfkarten stammen zumeist aus christlichen Ikonologie des
Mittelalters während ihr angeblicher Ursprung in den antiken Geheimlehren nicht
nachweisbar ist. Für Wahrsager bedeutet das Tarot eine Quelle der Inspiration. Die
Technik der Wahrsagerei mit Karten ist ziemlich einfach. Den einzelnen Karten
wird eine bestimmte Bedeutung zugemessen, z. B. Herz 7: Liebeskarte, Herz 10:
Wunscherfüllung, Pik 10: Glückskarte. Lernen wir nun die Hauptprobleme der
Kartenlegerei an Hand von Beispielen kennen.
Ein fremder Geist würde über sie kommen.
Allen
abergläubischen Praktiken der Antike und des Mittelalters liegt die Vorstellung
vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte im gesamten Kosmos
zugrunde.
Nekromantie
– Totenorakel
Nekromantie von griech. nekros Toter, abzuleiten und meint die Wahrsagung durch Totenbefragung, bzw. Totenbeschwörung. „niger“ schwarz, schwarze Mantik Beschwörung von Dämonen. Die berühmteste Geschichte der nekromantischen Divination war wohl die aus der Bibel bekannte der Zauberin von Endor.
Eine
ungewöhnliche Methode, aufgefunden in der Pariser Arsenal Bibliothek, nach dem
Titel "Girardus-Methode", berichtet von dem Gebrauch einer
nekromantischen Glocke. In einem Kreis um die Glocke befanden sich die Namen der
Geister, die die Planeten beherrschen.
Rhabdomantie
– Wünschelrute
Die
Methode, mit Hilfe eines kleinen Stabes wahrzusagen, erfreute sich bereits in
der Antike allgemeiner Beliebtheit. Moses soll 12 Stäbe mit dem Namen der Stämme
Israels versehen besessen haben.
Meinung
der Kirche - sind Religion und
Wahrsagerei Gegensätze?
Ein
in der Apostelgeschichte 16, 16-18 festgehaltenes Erlebnis zeigt die seit der
Zeit unveränderte Haltung der Kirche zu jeglicher Wahrsagerei:
Paulus
missionierte in Philippi. Doch Paulus trat im Namen
Jesu der Frau entgegen und gebot: „Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi,
dass du von ihr ausfahrest.“ Dem Namen Jesu waren diese Wahrsagegeister nicht
gewachsen. Wieder wurde die Fähigkeit der „Unterscheidung der Geister“ bemüht
und institutionalisiert.
Gegen göttliche Dinge war sie stark ablehnend. Sofort waren ihre seelischen Störungen und ihr Widerstand gegen Gottes Wort und Gebet wieder da.
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